1. Mai 2021

 

Mobi-Plakat 1

1.Mai raus zur Anarchistischen Demo: Sachma geht’s noch? Kapitalismus ist der Superspreader

12:30 Uhr U-Bahn Emilienstraße 

 

Sachma geht‘s noch?

Kapitalismus ist der Superspreader!

Während der Pandemie feiert die Bundesregierung all jene als Helden, die sich in ihrer Freizeit häuslich isolieren: Netflix & Chill – und wir retten die Welt. Nicht alle haben Netflix, noch weniger können „chillen“ und viele Menschen haben nicht einmal ein Zuhause!

#Stayhome ist euer scheiß Privileg!

Überall im Lande vereinsamen alte Menschen in ihren Heimen. Weil Personalmangel, die Gier nach Profit und daher mangelnde Hygiene-Standards der Träger Besucher*innen zum Hochrisiko werden lassen. Studierende schlagen sich mit unzureichenden Finanzspritzen vom Staat gerade so durch die Miete. Oder müssen abbrechen, zurück zu den Eltern ziehen und schlimmstenfalls: auf die Straße. Außerdem

drückt der Lockdown auf alle Familien, die in prekären Verhältnissen und überbelegten Wohnungen ihr Dasein fristen. So wie aber unsere Genoss*innen in Berlin aus der Liebigstraße 34 und dem Syndikat geräumt wurden, geht das Räumen weiter, ebenso marktkonform wie rücksichtslos. Staat und Kapital nutzen die Pandemie, um Fakten gegen das Grundrecht auf Wohnen zu schaffen!

Mit Applaus wird keine Miete gezahlt!

Auch einem Hausprojekt in der Fährstraße soll es in den nächsten Jahren an den Kragen gehen. Über kurz oder lang sind wir also alle den Angriffen gegen bezahlbaren Wohnraum ausgesetzt! Daher kämpfen wir weiter gegen die Gentrifizierung in Hamburg und anderswo, Leerstand und jegliche Spekulation mit Immobilien! Wohnraum ist keine Wertanlage! Außerdem fordern wir sozial verträgliche Besuchsregelungen für Menschen in der Pflege, politische Partizipation aller Basis-Organisationen in den Vierteln, Friede den Freiräumen und natürlich: Wohnraum für alle – ohne Unterschiede! Auch Baumhäuser sind ein Zuhause! Die Räumungen im Völli, Danni, Hambi und des Flensburger Bahnhofswaldes (BaWa) werden wir nicht vergessen!

Feuer und Flamme dem Patriarchat!

Patriarchale Gewalt läuft während der Pandemie zur Hochform auf; ob häuslich und/oder strukturell. Frauen*, Lesben, Inter-, Nicht-binäre, und Trans-Personen bestreite

n einen Großteil der unbezahlten Arbeit und sind in sog. systemrelevanten Berufen dem höchsten Infektionsrisiko ausgesetzt. Dabei verdienen sie nach wie vor signifikant weniger als Cis-Männer. Schluss mit der Ungleichbehandlung! Für einen radikalen Feminismus! Angesichts vorangegangener Übergriffe in linken Räumen richtet sich dieser Kampf ausdrücklich auch gegen Strukturen in der sog. „Szene“!

Wann schmerzt ein Streik mehr als in der Pandemie?

Wir erklären uns solidarisch mit allen Paketzusteller*innen, die in Schein-Selbständigkeit geknechtet mehr als die Hälfte ihrer aktuellen Lebenszeit mit der Lieferung von Amazon-Schrott verbringen. Wir denken an die Näher*innen in Bangladesch, welche zugunsten des westlichen Lebensstils um die kargen Früchte ihrer Lohnarbeit betrogen wurden. Wir stimmen ein in die wütenden Stimmen all derer, die kurz vor der Entlassung st

ehen, obwohl ihr Unternehmen wieder und wieder durch gigantische Kredite auf die Füße gestellt wurde. Wir verlangen ein Auskommen für alle, bedingungslos und ohne den ständigen Verwertungszwang! Wir verlangen Sank

tionen für alle Unternehmen, die zum Nachteil ihrer Beschäftigten handeln – ob durch Ungleichbehandlung oder Hygiene-Verstöße – und letztlich deren Zerschlagung und Kollektivierung. Nur vergesellschaftetes Kapital kann allen zu Gute kommen.

Wer schützt uns vor der Polizei?

Politisch aktive Menschen oder solche, die nicht ins autoritäre Weltbild der Institutionen passen, müssen weiterhin fürchten, sich auf rechten Prepper-Todeslisten, in NS-verherrlichenden Polizei-Chatgruppen oder in anlasslosen Rasterfahndungen wiederzufinden. Am schlimmsten trifft es allerdings rassifizierte Personen: Racial Profiling ist Teil der täglichen Polizeiarbeit. Aber es ist nur ein Mittel der Festung Europa auf dem Weg zur hermetischen Abschottung. Rassismus als eines der größten Übel dieser Welt zeigt während der Pandemie also einmal mehr sein hässliches Gesicht. Schluss mit der Kriminalisierung von Seenotrettung sowie der Kämpfe der Marginalisierten! Wir rufen dazu auf, die Proteste von #Blacklivesmatter nach Kräften zu unterstützen, die Abschiebe-Industrie zu bekämpfen und weiterhin praktische Solidarität gegen den rassistischen Normalzustand zu leisten! Ob nachts in der Hafenstraße, in den Produktionsstätten der westlichen Welt oder an den europäischen Außengrenzen!

Für die antiautoritäre Perspektive!

Maßnahmen werden nicht dadurch sinnvoll, dass der Staat sie verhängt! Sie werden dadurch sinnvoll, dass sie sozial gerecht, wissenschaftlich fundiert und gut kommuniziert von allen gemeinsam getragen werden können. Wir möchten dem Ersten Mai als Kampftag der lohnabhängigen Klassen wieder seine schwarz-rote Prägung geben und in Hamburg endlich wieder als Bewegung auf die Straße gehen. Lasst uns gemeinsam eine radikale Perspektive entwickeln, die in der Pandemie ohne Anbiederung an Staat und Parteien und ohne autoritäre Phantasien funktioniert! Wir wollen mit euch gemeinsam für einen modernen Anarchismus stehen, der die Zeichen seiner Zeit erkennt und weiter für die Utopie kämpft!

Wir sind stärker als wir denken! Masken auf für einen gesunden Aufstand!
Raus auf die Straße zum Ersten Mai! Wütend und antiautoritär!